Die Tradition am Rosenmontag besteht darin, dass der Bajazz und die Pärchen durch Herbsteins Straßen "springen", um bei den Geschäftsleuten eine kleine Spende bzw. Obolus zu erbitten. Die Strassenfastnacht kann im traditionellen Sinne als "Heischegang" bezeichnet werden. Dieses Prozedur wird “Aufspielen” genannt. Aus diesem Grund hält der
Zug vor jedem Geschäftshaus. Der Bajazz und seine Pärchen "spielen" auf und erhalten eine kleine Spende und als Dank tanzt der Bajazz mit der Frau des Geschäftsmannes einen
Walzer. Weiterhin lässt der Bajazz den Geschäftsmann dreifach hochleben und läd´ die
gesamte Familie zum Rosenmontagsball ein, welcher nach dem Umzug im Haus des
Gastes stattfindet. Anschließend zieht der Zug weiter. Deshalb lohnt es sich für die Zuschauer mit dem Bajazz zu durch die Straßen zu ziehen und nicht am Straßenrand stehen zu bleiben, wenn der Bajazz vorüber springt.
Bei den Aufspielstationen am Rosenmontag ist ein Elferräter für den Bajazz sehr wichtig – der Protokoller und Initiator der beiden Prunk – und Fremdensitzungen. Er steht dicht neben dem Bajazz und flüstert dem Bajazz immer wieder den traditionellen Spruch und die Titel der Geschäftsleute und Honoratioren vor, so dass der Bajazz mit lauter Stimme dies kundtun kann. Bei über 40 Aufspielstationen ist es für den Bajazz eine wichtige Hilfe. Dirk Jöckel hat seit der Kampagne 1999 diesen Job inne und hat schon für viele Bajazze geflüstert. Desto länger der Zug dauert, umso länger werden spontan die nicht ganz so ernst zu nehmenden Titel des Aufzuspielenden.