Warum Männer in Frauenkleider?

 

Das ist sicherlich die häufigste gestellte Frage, wenn es um den Herbsteiner Springerzug geht. Aus der Tradition heraus kann man sicherlich mehrere Gründe aufführen. Zum einem ist die herbsteiner Fastnachtstradition des Bajazz und der Pärchen in den Zeitraum 1672 bis 1690 einzuordnen. In diesem Zeitraum überwinterten Tiroler Steinmetze in der Stadt auf dem Berge. Es hat zu diesem Zeitpunkt schon ein närrisches Treiben stattgefunden. Denn aus diesem Grund hatten die Tiroler Steinmetze einen Grund ihre Bräuche bei dieser Gelegenheit aufzuführen. Es ist ja bekannt, dass es einer Frau im 17. Jahrhundert nicht gestattet war an gesellschaftlichen Ereignissen teilzunehmen. Weiterhin handelt es sich wahrscheinlich um die älteste fastnachtliche Verkleidung, dass ein Mann in einen Frauenkleider schlüpft und die Männerwelt versucht an der Nase rumzuführen. Denn schaut man sich die Karnevalshochburg in Köln an, so wird die Jungfrau des Dreigestirns bis zum heutigen Tag von einem Mann dargestellt. Auch beim Mainzer Carnevalsverein 1838 e.V. wurde bei dem Prinzenpaar die Prinzessin von einem Mann verkörpert. Erst im Jahre 1938 änderte man die Tradition und eine junge Frau schlüpfte in die Rolle der Prinzessin. In Herbstein ist es selbstverständlich dass nur junge Männer im Springerzug aktiv sind. Die jungen Frauen gehen einen anderen Weg und zwar beginnt die Fastnachts -„Karriere“ in den „kleinen Fünkchen“, später wird im „Jugenballett“ getanzt und danach im „Großen FVH Ballett“.

 

Das Tirolerpaar!

Die Tirolerfrau sowie alle anderen "Damen" der Pärchen werden von Männern dargestellt.

 

 

Herbsteiner Springerzug

Bajazz und Pärchen

im Jahr 2017.